Neue Impulse für die Hunsrückquerbahn: Technische Erkenntnisse, Resolution und runder Tisch zur Reaktivierung

Julian Joswig, Bundestagsabgeordneter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus dem Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück und Mitglied im Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises, setzt sich seit langem für eine Reaktivierung der Hunsrückquerbahn als wichtigen Schritt für eine zukunftsfähige Mobilität in der Region ein. Er begrüßt die jüngsten technischen Erkenntnisse infolge der Sanierungsmaßnahmen sowie die politischen Fortschritte.

„Die sachgerechte Instandsetzung der Trasse und eine Reaktivierung für Personen- und Güterverkehr ist ein zentraler Baustein für die Mobilitätswende und eine positive wirtschaftliche Entwicklung sowie die Lebensqualität unserer Region. Es ist eine gute Nachricht, dass laut DB InfraGO AG der Trassenoberbau für Höchstgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h in Teilabschnitten hergestellt wird. Damit werden wichtige Grundlagen für eine Nutzung im Rahmen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) geschaffen.“

In der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten an das zuständige Bundesministerium für Verkehr (BMV) hat der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Lange mitgeteilt, dass der Bund grundsätzlich bereit sei, „eine anteilige finanzielle Beteiligung des Bundes im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) an der Reaktivierung der Hunsrückquerbahn für den SPNV und somit eine Verknüpfung der laufenden Sanierungsmaßnahme“ zu prüfen.

Voraussetzung für eine Beteiligung des Bundes gemäß GVFG ist, dass die Initiative für die Reaktivierung vom Land Rheinland-Pfalz ausgeht. Ein zentrales Element hierfür ist das Ergebnis der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) für die Strecke, welche die Grundlage für die fachliche Bewertung des Reaktivierungsprojektes bildet. Das zuständige Mobilitätsministerium hat für insgesamt zwölf Bahnstrecken im Land Nutzen-Kosten-Untersuchungen (NKU) beauftragt.

Dass bislang noch keine NKU für die Hunsrückquerbahn vorliegt, liegt laut dem Ministerium an der Komplexität der Strecke und an den neuen technischen Erkenntnissen zu möglichen Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Infolgedessen wurde eine Neuberechnung der NKU angekündigt, welche diese Erkenntnisse berücksichtigen soll. Für Julian Joswig ist die Neuberechnung ein „wichtiger Meilenstein für eine mögliche Streckenreaktivierung, der zugleich die konstruktive Begleitung durch das Land deutlich macht.“

Auch die Kommunalpolitik im Rhein-Hunsrück-Kreis steht geschlossen hinter der Reaktivierung der Hunsrückquerbahn. In der Kreistagssitzung vom 30. Juni 2025 wurde eine gemeinsame Resolution verabschiedet, welche das klare Ziel einer vollständigen Reaktivierung der Strecke ausgibt – inklusive Personen- und Güterverkehr, Anbindung an den Flughafen Hahn und eine Wiederaufnahme der gestoppten Planfeststellungsverfahren. „Die Region steht geschlossen hinter dem Projekt – jetzt ist der richtige Moment, die Weichen für die Zukunft zu stellen“, betont Joswig.

„Besonders positiv ist, dass auf Einladung des Mobilitätsministeriums am 24. Juli 2025 erstmals ein runder Tisch mit Vertretern von Bund, Land, Deutscher Bahn und Kommunen stattfinden wird, bei dem gemeinsam über die Zukunft der Strecke beraten wird – das ist ein wichtiges Signal“, so Joswig. Damit erfüllt die Landesregierung umgehend eine zentrale Forderung der Kreistagsresolution und ermöglicht einen direkten Austausch der verschiedenen politischen Ebenen mit der Deutschen Bahn.

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