Gespräch mit dem Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt

Heute habe ich mich mit Vertretern des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) getroffen. Als Abgeordneter einer von Mosel, Rhein und Lahn geprägten Region weiß ich: Wasserstraßen sind Rückgrat unserer Industrie, unverzichtbar für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Arbeitsplätze – und ein europäisches Bindeglied zwischen Rheinland-Pfalz und unseren Nachbarregionen in Luxemburg und Frankreich.

Bedeutung der Binnenschifffahrt

Binnenschiffe transportieren enorme Mengen an Massengütern wie Chemieprodukte, Agrarrohstoffe und Baustoffe. Sie sind planbar, effizient und deutlich klimafreundlicher als der Lkw: pro Tonnenkilometer verursacht ein Schiff rund 31 Gramm CO₂, ein Lkw dagegen 112 Gramm. Rund 400.000 Arbeitsplätze hängen in Deutschland direkt oder indirekt an Binnenhäfen und Schiffen.

Herausforderungen

Im Austausch wurde klar: Die Branche hat großes Potenzial, kämpft aber mit Nachwuchsproblemen, fehlender Förderung für Flottenmodernisierung und technologischen Grenzen. Elektroantriebe stehen noch am Anfang, während Diesel-Schiffe schon heute effizienter als Lkw sind. Niedrigwasser durch den Klimawandel gefährdet die Versorgungssicherheit am Mittelrhein, Untermain und Niederrhein. Gleichzeitig erschweren gestrichene Verwaltungsposten und fehlende Nahstromversorgung die Modernisierung.

Politik gefordert

Ohne verlässliche Rahmenbedingungen gerät die Wettbewerbsfähigkeit ins Wanken. Gleichzeitig muss Klimaschutz konsequent mitgedacht werden: Unsere Wasserstraßen sind ökologisch sensible Räume, die Resilienz gegen Extremwetter und eine ökologische Modernisierung brauchen. Dazu gehören energieeffiziente Schleusen, eine digitale Verkehrssteuerung, ökologische Ausgleichsmaßnahmen und ein nachhaltiger Wasserbau, der die Schifffahrt klimaresilient macht. Für mich ist klar: Die Binnenschifffahrt gehört zur Verkehrswende. Wir brauchen moderne Schiffe, bessere Infrastruktur, verlässliche Finanzierung – und eine kluge Verknüpfung mit Klimaschutz.

Fazit

„Die Wasserstraßen sind unsere leisen Lebensadern – ohne sie stünde die Industrie still. Wir müssen heute dafür sorgen, dass sie morgen noch leistungsfähiger, klimafreundlicher und resilienter sind.“

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