Meine Reise zum Democracy Forum in Brüssel

Vergangene Woche hatte ich die Gelegenheit, am Democracy Forum in Brüssel teilzunehmen – einer Zusammenkunft von Parlamentarier*innen aus ganz Europa. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie wir unsere Demokratien in Zeiten von Unsicherheit, Transformation und einer immer emotionaleren öffentlichen Debatte stärken können.

Ein Tag voller Austausch und neuer Impulse

Das Forum bot eine dichte Tagesordnung mit Panels, Workshops und Diskussionen zur Zukunft unserer demokratischen Systeme. Wir sprachen über Themen wie Polarisierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Vertrauen in Institutionen, neue Formen demokratischer Beteiligung und den Umgang mit Desinformation.

Ich durfte einen Redebeitrag im Plenum leisten – zu einer Frage, die mich besonders beschäftigt: Wie gespalten ist unsere Gesellschaft wirklich?

Mein Redebeitrag: Polarisierung verstehen, statt herbeizureden

Ich habe betont, dass unsere Gesellschaft weit weniger gespalten ist, als es die öffentliche Debatte oft vermuten lässt. Ich schließe mich damit der Analyse von Steffen Mau und anderen Soziologen an, die zeigen, dass die große Mehrheit grundlegende Werte und Überzeugungen teilt. Die wahrgenommene Spaltung entsteht vor allem an wenigen, stark emotionalisierten Triggerpunkten – etwa bei Migration, Klima oder Identitätsfragen. Genau dort setzen populistische Akteure an, indem sie vereinfachen, zuspitzen und gezielt Konflikte verstärken.

Meine zentrale Botschaft im Plenum lautete daher: Wir sollten uns nicht von den lauten Minderheiten täuschen lassen. Die breite Mitte unserer Gesellschaft ist konstruktiv, dialogbereit und deutlich weniger polarisiert, als es scheint.

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