Am Dienstag, den 16. Dezember 2025 hat die EU-Kommission ihre neuen Pläne zum Verbrenner-Aus vorgestellt: Die ursprünglich geplanten Ausstiegsziele für neue Verbrenner ab 2035 sollen abgeschwächt werden.
Dazu erklärt Julian Joswig, Bundestagsabgeordneter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, Obmann im Europaausschuss und Berichterstatter für Industriepolitik sowie für europäische Klimapolitik:
„Die geplante Aufweichung des Verbrenner-Aus ist ein schwerer klima- und industriepolitischer Fehler. Sie kostet am Ende Jobs in Europa und spielt der chinesischen Autoindustrie in die Hände – genau davor warnen inzwischen auch zahlreiche Ökonomen.
Was insbesondere die Union mit Manfred Weber und Friedrich Merz hier vorbereitet, sendet das falsche Signal zur falschen Zeit. Statt Planungssicherheit zu schaffen, werden zentrale Leitplanken wieder eingerissen. Das schwächt Investitionen, verzögert Innovationen und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie. Wer heute den Verbrenner künstlich am Leben hält, verspielt langfristig Wertschöpfung und Beschäftigung.
Die Realität ist klar: Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Batterien werden günstiger, der Markt entwickelt sich dynamisch – und das global. Während China konsequent skaliert, diskutiert Europa über Rückschritte. Ein aufgeweichtes Verbrenner-Aus hilft kurzfristig einzelnen Geschäftsmodellen, langfristig aber verliert der Standort Europa. Genau deshalb sprechen Ökonomen und Branchenexperten wie Ferdinand Dudenhöffer zu Recht von einer Symboldebatte, die keine Arbeitsplätze sichert, sondern Unsicherheit schafft.
Richtig ist dagegen der Ansatz der EU-Kommission bei den Unternehmensflotten. Dass diese künftig gezielt auf elektrische Fahrzeuge ausgerichtet werden sollen, ist ein sinnvoller Schritt. Firmenflotten sind der zentrale Hebel im Automarkt: Sie sind für zwei Drittel der Neuwagen verantwortlich, beschleunigen den Hochlauf der Elektromobilität und sorgen für einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt. Wer hier ansetzt, stärkt Industrie, Klima und Verbraucher zugleich.
Europa braucht jetzt keine Debatten über angeblich ‚hocheffiziente Verbrenner‘, sondern klare und verlässliche Rahmenbedingungen: für E-Mobilität, für Ladeinfrastruktur und für eine europäische Batteriewirtschaft. Nur so sichern wir industrielle Wertschöpfung, gute Jobs und technologische Souveränität in Europa.“